IMAP ist die Abkürzung für "Internet Message Access Protocol". Dieses Protokoll legt fest, wie E-Mails von einem Internet Mail-Server abgerufen bzw. gelesen werden können. Das Protokoll ist die modernere Variante des POP3 (Post Office Protocol) E-Mail-Protokolls. Es ermöglicht dem Benutzer die elektronischen Nachrichten auf dem Server in verschiedenen Ordnern aufzubewahren und zu verwalten. IMAP wurde bereits in den 1980er Jahren entwickelt, um zu ermöglichen, dass eingehende E-Mails auf dem Mail-Server gespeichert werden konnten. Die aktuelle Version ist IMAP 4. Das Protokoll wird von allen wichtigen E-Mail-Programmen unterstützt.
Die Vorteile des Internet Message Access Protokolls
Das Protokoll definiert Prozeduren und Verfahren eines direkten Zugriffs des PC-Client Programms auf den Server. Bei Verwendung des POP-Protokolls werden alle E-Mails nach der Übertragung zum Client auf dem Server automatisch gelöscht und sind daher verloren, falls es auf dem Client zu einer versehentlichen Löschung kommt. Unter IMAP kann ein Benutzer weiterhin auf seine auf dem Server gespeicherten Mails auch mit verschiedenen Clients weiterhin zugreifen. Durch IMAP ist es möglich, die Funktionalität des SMTP (Simple Mail Transport Protocol) zu nutzen, dass zum Senden von E-Mails erforderlich ist.
Weitere Vorteile eines IMAP-Postfaches sind:
- Die Mails können auf dem Server in verschiedenen Ordnern abgelegt werden, das verbessert die Verwaltung.
- E-Mails können direkt auf dem Server gelöscht werden, ohne sie vorher herunterzuladen.
- Das Postfach lässt sich mit unterschiedlichen E-Mail-Clients nutzen.
- IMAP ermöglicht das Herunterladen der Header-Informationen wie zum Beispiel Absender, Betreff, Datum etc. Danach kann der Benutzer entscheiden, ob er die E-Mail lesen oder gleich löschen möchte.
- Das Protokoll speichert den Bearbeitungszustand einer E-Mail: Gelesen, Ungelesen, Beantwortet, Weitergeleitet etc. Auf diese Weise kann ein Benutzer sehen, ob eine E-Mail noch bearbeitet werden muss.
- Gesendete Nachrichten können auf dem Server ebenfalls archiviert werden.
- Die Verbindung zum Server kann (sollte) verschlüsselt werden.
Eigenschaften des Protokolls
Als textbasiertes Protokoll ermöglicht IMAP den Zugriff auf die auf dem Mail-Server gespeicherten Nachrichten. Mithilfe eines Mail-Clients erhält der Benutzer Einsicht in verschiedene Ordner, wie beispielsweise dem Posteingang. Die Client-Programme fragen in der Regel in bestimmten Abständen den Posteingang ab (polling), es ist jedoch auch möglich, den Benutzer beim Eingang einer Mail sofort zu benachrichtigen (pushing), vorausgesetzt der Benutzer ist online. Auf dem Server können alle Mails verwaltet werden, eine lokale Speicherung ist unnötig, falls erwünscht wird eine Kopie der Nachrichten zum lokalen Computer gesendet. Eine Suche nach bestimmten E-Mails wird auf dem Server durchgeführt. IMAP ermöglicht außerdem das Einrichten von Zugriffsrechten für andere Personen, so dass auch mehrere Benutzer auf ein Konto zugreifen können.
Ein Internet Message Access Protokoll-Konto mit Outlook 2013 einrichten
Am Beispiel Outlook 2013 soll die Einrichtung eines IMAP-Mailkontos gezeigt werden. Bei anderen Mail-Clients funktioniert das ähnlich.
- Starten Sie Microsoft Outlook 2013.
- Öffnen Sie das Menü "Datei" und wählen Sie die Menüpunkte "Kontoinformationen" und "Konto hinzufügen".
- Wählen Sie im nächsten Fenster den Menüpunkt "Manuelle Konfiguration oder zusätzliche Servertypen". Fahren Sie fort durch einen Klick auf "Weiter".
- Markieren Sie die Auswahlmöglichkeit "POP und IMAP". Klicken Sie danach auf "Weiter".
- Fügen Sie nun die Informationen über den Benutzer und Server hinzu und wählen Sie den Kontotyp "IMAP". Geben die Anmeldeinformationen und ein Passwort hinzu. Klicken Sie dann auf "Weitere Einstellungen". Legen Sie unter "Erweitert" den Verbindungstyp "SSL" fest und klicken Sie dann auf "OK".
- Geben Sie die Informationen für den Postausgangsserver ein und klicken Sie abschließend auf "OK". Ihr E-Mail-Konto ist nun eingerichtet.