In diesem Artikel erfährst du, wie Reseller Hosting funktioniert, worauf du bei der Auswahl achten solltest und welche Varianten es gibt. Du bekommst einen umfassenden Überblick für eine fundierte Entscheidung.
Das Wichtigste auf einen Blick
- ✅ Du kannst unter eigener Marke Hosting anbieten, ohne eigene Server zu betreiben
- ✅ Ideal für Agenturen, Webdesigner und IT-Freiberufler
- ✅ Zentrale Verwaltung von Kunden und Domains über Webinterface
- ✅ Meist Whitelabel-fähig (kein Branding des Providers sichtbar)
- ✅ Skalierbar: Zusätzliche Ressourcen oft flexibel zubuchbar
- ✅ Preisstruktur: Je nach Anbieter und Tarif stark unterschiedlich
Was steckt hinter Reseller Hosting?
Beim Reseller Hosting mietest du Server- oder Hosting-Ressourcen bei einem Provider und verteilst diese in eigenen Tarifen weiter. Du trittst dabei als Hoster auf, deine Kunden haben keinen Kontakt zum eigentlichen Provider.
Die Technik bleibt beim Anbieter: Infrastruktur, Wartung, Sicherheit und Verfügbarkeit. Du konzentrierst dich auf Kundenbetreuung, Tarifgestaltung und ggf. Support.
Darauf solltest du bei Reseller Hosting achten
Entscheidungskriterien im Überblick:
- Ressourcen (Speicher, Domains, E-Mail, RAM, CPU)
- Verwaltungsoberfläche (z. B. cPanel, Plesk, eigene Lösung)
- Whitelabel-Möglichkeiten
- Support & SLA des Providers
- Backup- und Sicherheitsfeatures
- Abrechnungsoptionen & Automatisierung (z. B. WHMCS-Integration)
Erläuterungen:
Ressourcen: Achte darauf, wie viele Kunden-Websites du realistisch hosten kannst. Speicherplatz, Datenbanken und E-Mail-Postfächer müssen zum Anwendungsfall passen.
Verwaltung: Eine intuitive Oberfläche wie cPanel/WHM oder Plesk spart dir Zeit. Manche Anbieter setzen auf eigene Dashboards, die mal besser, mal schlechter umgesetzt sind.
Whitelabel: Damit dein Angebot professionell wirkt, sollte dein Branding im Vordergrund stehen. Idealerweise ohne Logos oder Hinweise auf den technischen Betreiber.
Support & SLA: Reaktionszeiten, Verfügbarkeit und technischer Support sind wichtig, falls deine Kunden Probleme melden. Auch 24/7-Support kann entscheidend sein.
Sicherheit & Backup: Automatische Backups, Malware-Scanner, SSL-Zertifikate und DDoS-Schutz sind essenziell – nicht nur für dich, sondern auch für deine Kunden.
Abrechnung & Automatisierung: Wenn du viele Kunden verwalten willst, erleichtert eine Integration mit WHMCS oder vergleichbarer Software den Alltag massiv.
Vorteile & Nachteile
Vorteile
- ✔ Kein eigener Server notwendig
- ✔ Schneller Start als Hosting-Anbieter
- ✔ Eigenes Branding möglich
- ✔ Technische Infrastruktur wird gewartet
- ✔ Geringes Risiko bei kalkulierbaren Kosten
Nachteile
- ❌ Abhängigkeit vom Provider (Performance, Support)
- ❌ Eingeschränkte Individualisierung technischer Einstellungen
- ❌ Eventuell hoher Verwaltungsaufwand bei vielen Kunden
Erklärung:
Reseller Hosting ist ideal für den schnellen Einstieg in den Hosting-Markt. Du sparst dir die Infrastrukturkosten und kannst dich voll auf dein Geschäftsmodell konzentrieren.
Allerdings bist du technisch und organisatorisch stark vom gewählten Provider abhängig. Zudem steigt der Verwaltungsaufwand mit der Anzahl der Kunden, wenn keine Automatisierung eingesetzt wird.
Typische Fallstricke
Achtung: Wenn der Provider langsame Server oder unzuverlässigen Support bietet, schadest du deinem eigenen Ruf. Teste den Anbieter vorab selbst und informiere dich über Erfahrungsberichte.
Tipp: Prüfe, ob der Anbieter WHMCS oder andere Automatisierungs-Tools kostenlos bereitstellt. Das spart nicht nur Zeit, sondern wirkt professionell gegenüber deinen Kunden.
Hinweis: Bei manchen Tarifen ist „unbegrenzter Speicher“ gedeckelt durch Fair-Use-Regeln. Lies das Kleingedruckte, bevor du mit solchen Versprechen wirbst.
Schritt-für-Schritt: So funktioniert Reseller Hosting in der Praxis
- Anbieter und Tarif auswählen
Entscheide dich für einen Provider mit passenden Ressourcen, guter Verwaltung und Whitelabel-Option. - Reseller-Konto einrichten
Nach Vertragsabschluss bekommst du Zugang zum Reseller-Interface (z. B. WHM/cPanel). - Eigene Hosting-Pakete definieren
Erstelle eigene Tarife mit Speicher, Domains, E-Mail und Extras nach deinen Vorstellungen. - Kundenaccounts anlegen
Weise deinen Kunden eigene Konten zu, die du zentral verwaltest. - Branding & Automatisierung einrichten
Passe die Kundenschnittstelle optisch an und richte ggf. WHMCS für Rechnungen und Support ein. - Support & Wartung organisieren
Plane, wie du technischen Support leistest, und reagiere schnell auf Anfragen deiner Kunden.
Varianten & Unterschiede
Typische Reseller Hosting Modelle:
- Shared Reseller Hosting: Mehrere Reseller teilen sich einen Server. Günstig, aber weniger performant.
- VPS Reseller Hosting: Virtuelle Server mit Root-Zugang für mehr Kontrolle. Mehr Flexibilität, aber auch komplexer.
- Dedicated Reseller Server: Eigener physischer Server. Teuer, aber maximale Performance und Freiheit.
- Cloud Reseller Hosting: Skalierbare Infrastruktur auf Abruf. Modern und effizient, aber oft teurer.
Unterschiede je nach Anbieter:
- Abrechnungsmodelle (z. B. monatlich vs. nutzungsbasiert)
- Technische Einschränkungen bei Skriptsprachen, Cronjobs oder Mailversand
- Umfang der Whitelabel-Features
- Zugang zu APIs für Automatisierung
Sicherheit, Datenschutz & Zukunftssicherheit
Was du beachten solltest:
- DSGVO-Konformität: Stelle sicher, dass der Anbieter EU-Server nutzt und AV-Vertrag anbietet.
- Backups: Tägliche automatische Backups sind Pflicht.
- SSL & Verschlüsselung: Kostenlose SSL-Zertifikate für alle Kundendomains sollten Standard sein.
- Skalierbarkeit: Bei Wachstum müssen Ressourcen erweiterbar sein.
- Monitoring & Logging: Transparente Servermetriken und Protokolle erhöhen Sicherheit und Kontrolle.
Fazit: Lohnt sich Reseller Hosting?
Reseller Hosting ist eine clevere Lösung für alle, die eigene Hostingangebote aufbauen oder bestehende Kunden umfassender betreuen wollen. Die Einstiegshürde ist niedrig, das Risiko überschaubar und die Skalierung flexibel möglich.
Für Agenturen, Webdesigner oder IT-Profis ist es eine interessante Ergänzung zum Kerngeschäft – vorausgesetzt, man wählt einen seriösen Anbieter mit solider Technik und gutem Support.
Häufige Fragen (FAQ)
Was ist der Unterschied zwischen Reseller Hosting und normalem Webhosting?
Beim Reseller Hosting kannst du selbst Hostingpakete erstellen und weiterverkaufen. Normales Webhosting ist nur für eigene Websites gedacht.
Kann ich mit Reseller Hosting Geld verdienen?
Ja. Viele Agenturen bieten Hosting als Zusatzleistung an. Bei guter Kalkulation ist Reseller Hosting profitabel.
Benötige ich technische Kenntnisse?
Grundlegendes Verständnis für Hosting, DNS und Kundenverwaltung ist sinnvoll. Viele Anbieter unterstützen dich aber mit Tools und Support.
Wie viele Kunden kann ich betreuen?
Das hängt vom Tarif ab. Bei Shared-Lösungen sind es oft 10–50, bei VPS oder Cloud lässt sich deutlich mehr umsetzen.
Was ist WHMCS?
Ein beliebtes Tool zur Automatisierung von Rechnungen, Support, Account-Erstellung und Verwaltung im Reseller Hosting.
Gibt es auch kostenlose Reseller Hosting Angebote?
Sehr selten und meist mit deutlichen Einschränkungen. Für den professionellen Einsatz sind kostenpflichtige Tarife Pflicht.
Kann ich Domains über Reseller Hosting verkaufen?
Ja, viele Anbieter bieten Schnittstellen für Domain-Registrierung und Verwaltung an.
Wie erfolgt die Abrechnung gegenüber meinen Kunden?
Entweder manuell oder automatisiert über Tools wie WHMCS oder HostBill. Rechnungen, Mahnungen und Zahlungen lassen sich so abbilden.
Welche Anbieter sind empfehlenswert?
Der Artikel bleibt anbieterneutral. Eine gesonderte Marktübersicht folgt ggf. in einem eigenen Vergleich.
Was passiert, wenn der Provider ausfällt?
Dann bist du mit betroffen. Daher: Anbieter mit hoher Verfügbarkeit und Backup-Strategien wählen und Ausfallpläne bereithalten.
Weiterführender Vergleich
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